Freitag, 24. Oktober 2014

Notizen, Merkwürdiges und Befindlichkeiten - Buntes aus dem Reisetagebuch

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Ich rauche gern - auf chinesisch
Wie schon oft erwähnt wird hier viel und nahezu überall geraucht. Besonders gerne während des Essens - also ohne es zu unterbrechen. Rauchen auch in der Sauna - also tatsächlich und wörtlich IN der Sauna.  Mit meinem 3 Zigaretten im Monat käme ich hier nicht weit.
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Drängeln
Eine der Eigenarten die mich - je länger ich hier bin - extrem nervt. Besonders an Tagen an denen ich vielleicht mal nicht ganz so gut drauf bin. Ich versteh nicht, wieso man nicht erst aus der U-Bahn aussteigen kann. Sobald sich die Türen öffnen drängen die Leute unmittelbar vom Bahnsteig in die Bahn. Aussteigen ist stets ein Akt - ziemlich nervig.
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Rülpsen
Häufig sagt man den Chinesen als schlechteste Eigenart das Spucken nach. Das kann ich hier nicht so oft beobachten. Allerdings empfinde ich auch das stetige laute Rülpsen als wesentlich unangenehmer. Nicht das ich mich damit nicht zwangsweise arrangieren würde, aber zuweilen zucke ich z. B. an Ampeln regelrecht zusammen.
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Einsamkeit & was zu tun ist
Obwohl sich hier alle in wunderbarer Form um mich kümmern, fühlte ich mich die letzten 2 Tage ein wenig alleine. Besonders in Suzhou war ich abends im Zimmer ... nicht so gut drauf. Da gab es im Zimmer auch kein Wifi und mein Buch hatte ich in Shanghai gelassen.
Gott sei Dank hatte ich im Vorwege meine schwedische Medizin eingepackt. Diese habe ich 1992 von meinen Eltern zu Weihnachten bekommen. Damals war die Verpackung eckig, schwarz und mit einem goldenen Aufdruck aus 4 Buchstaben versehen. Dieser Glücklichmacher begleitet mich seither nahezu überall hin und vertreibt schlechte Stimmungen und das Gefühl alleine zu sein: ABBA!
Nach 4 Liedern (ich hoffe meine Nachbarn im Zimmer nebenan konnten mich nicht hören) ging es wieder ganz gut und ich konnte einschlafen.
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Fernzüge in China
Tolle Sache - gut organisiert. Wartesäle im Bahnhof. Man betritt den Bahnsteig erst unmittelbar vor Einfahrt des Zuges. Einlasskontrolle beim Betreten des Bahnhofs. Kein Pöbel, keine Bettler. Sehr angenehm und alles sehr sauber und kundenfreundlich. Sitzplatzreservierungen sind obligatorisch und die Züge verkehren wirklich sekundengenau. Wenn sich das DJH den Luxus eines Personalaustausches leistet, sollte die DB das wohl auch können.
Günstig ist Zugfahren auch noch.
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Gefühlte Sicherheit
Seit ich in China bin habe ich mich noch nicht eine Minute unsicher gefühlt. Selbst in vermeintlich dunklen Ecken droht Touristen wenig Gefahr. Auch nachts kann man problemlos umherbummeln.
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U-Bahn
Wieso fährt die Metro in Shanghai nur bis 23:00 h? Keine Ahnung. Doch Taxis sind billig. Man zahlt innerhalb der Stadt selten mehr als 3 - 5 Euro für eine Fahrt. Man muss aber immer eine Karte mit dem Ziel (oder für die Rückkehr zu seinem Hotel) in chinesischen Schriftzeichen dabei haben.
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Magen-Darm
Ich bin meiner Apothekerin (schöne Grüße an dieser Stelle an die "Apotheke Paulinenplatz") sehr dankbar für das heraussuchen meiner Reiseapotheke. Bedingt durch eine andere Art der Küchenhygiene muss man stets ein wenig aufpassen. Damit meine ich nicht, dass hier es hier nicht sauber ist - aber es wird halt nicht ständig alles desinfiziert und es gibt nicht 5 verschieden farbige Schneidbretter für Fleisch, Fisch, Obst usw. Unser Körper ist das schlichtweg nicht gewohnt.
Daher sollte man stets ein Durchfallmittel in der Hosentasche haben oder wie ich - dank der Frau Apothekerin - täglich ein homöopathisches Mittel für den Fall der Fälle einnehmen. Gegen den Smog empfehlen sich Halstabletten und Aspirin hat man ja eh immer dabei.
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Wäsche waschen oder Schlüpfer für alle
Chinesen waschen gerne und hängen die Klamotten anschließend nach draußen. Ganz öffentlich. An allen Herbergen gibt es umfangreiche Waschcenter und zahlreiche Wäscheleinen und Aufhängvorrichtungen für die Wäsche. Nennt mich spiessig, aber ich mache soetwas lieber diskret.
Als ich mir von Ryan Waschmittel besorgte, da ich Shirts und Unterwäsche waschen wollte, kam sie gleich mit mir und wollte ebenfalls einige Teile waschen. Fand ich es schon unangenehm, direkt neben ihr, meine Wäsche in die Maschine zu füllen, kam es noch schlimmer:
Der Waschgang dauerte laut Beschreibung an der Maschine 60 Minuten. Als ich nach geraumer Zeit wieder ins Waschcenter kam, war meine Wäsche (inklusive meiner Unterwäsche) bereits von einer Dame des Hostelkeepings auf eine Leine (sichtbar für alle Gäste) gehängt worden. Um die Sache für mich noch unangenehmer zu machen, wurde ich von ihr dann auch noch auf einzelne Unterwäschestücke angesprochen, die besonders farbig oder gemustert waren und ihr offenbar gefielen. Immerhin waren die Teile schnell trocken und ich habe sie diskret im Sonnenuntergang abnehmen können.
 

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